Eva Buchberger
Blindheit und Blendung in der zeitgenössischen Kunst
2020, 176 Seiten, 17 x 24 cm, 62 Abbildungen, davon 50 in Farbe
ISBN: 978-3-88960-191-9
Preis: 34,00 €
Der Ausstellungsbesucher wird heute in dunkle Kammern geschickt, gleißend hellen Lichtwänden ausgesetzt oder sein Sehsinn wird mit Brillen manipuliert, die die Wahrnehmung auf den Kopf stellen. Ziel ist die Behinderung bis zum Verlust der visuellen Kontrolle – und eine Antwort auf die Frage, was es tatsächlich heißt zu sehen.
Eva Buchberger untersucht Installationen und Performances der zeitgenössischen Kunst, die den Sehsinn des Betrachters einschränken und stören. In der Untersuchung der beiden Extreme Blindheit und Blendung stellt sie heraus, dass der temporäre Verlust des Sehvermögens das Symptom einer Krise darstellt und gleichzeitig als Modell eingesetzt werden kann, dieser zu begegnen.
Künstler*innen wie Tino Sehgal, Steve McQueen, Carsten Höller u. a. behandeln das Sehen als fragmentarischen und fragilen Prozess, der ihrer Manipulation ausgesetzt ist. Sie stellen so normative Wahrnehmungsmodi zur Disposition, indem sie das Sehen als offenen, unabgeschlossenen und veränderlichen Akt erfahrbar machen.
Dr. Eva Buchberger, geb. 1985, studierte Kunstgeschichte und Anglistik an der Universität Regensburg. 2016 wurde sie mit der vorliegenden Studie an der Universität Bern promoviert.