cover: Patina

Irene Glanzer (Hg.), Angela Matyssek (Hg.)

Patina

Spuren der Vergangenheit in der Kunst der Gegenwart

patina: Internationale, interdisziplinäre Tagung, 5.–7. Dezember 2019
Eine Kooperation der Hochschule für Bildende Künste Dresden und des Doerner Institutes der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen München. 
Gefördert von der Fritz Thyssen Stiftung.

„Abschließend stellt sich das Buch als eine ausgesprochen wertvolle und anregende Lektüre für alle dar, die sich mit den komplexen Fragen von Vergänglichkeit, Erhaltung und Neuproduktion zeitgenössischer Kunst auseinandersetzen. Die Publikation eröffnet eine Diskussion über Material- und Wahrnehmungs-veränderungen und deren Bewertung über die Zeit. Somit präsentiert sie den traditionellen Begriff Patina als eine komplexe Kategorie, die erneut ein breites Spektrum an Fragestellungen – von materialbezogenen über ästhetische und historische bis hin zu konzeptuellen und berufsethischen – aufwirft.“

Tiziana Caianiello: [Rezension zu:] Glanzer, Irene; Matyssek, Angela (Hrsg.): Patina. Spuren der Vergangenheit in der Kunst der Gegenwart, München 2023. In: ArtHist.net, 16.03.2024. Letzter Zugriff 04.07.2024. <https://arthist.net/reviews/41436>.


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2023, 218 Seiten, 50 Abbildungen, 17 x 24 cm, Broschur, fadengeheftet
ISBN: 978-3-88960-227-5
Preis: 24,00 €

Beschreibung

Patina ist ein kaum diskutierter Schlüsselbegriff des Verhältnisses von Kunst und Zeit. Unscharf und argumentativ unterschiedlich eingesetzt, markiert er als Wertbegriff akzeptierte Alterungserscheinungen an Kunstwerken und grenzt sie so gegenüber Schäden ab. Kunstformen und Materialien der Gegenwart wie Installationen, Fotografie, Medienkunst, Kunststoffe, prozesshafte oder digitale Kunst stellen neue Herausforderungen an das Verständnis von und den Umgang mit der Zeitlichkeit von Kunst. Denn ‚neue‘ Kunst altert oft sehr viel schneller und unkontrollierbarer als ‚alte‘ Kunst oder entzieht sich klassischen Alterungs-prozessen. Wie jedoch werden Spuren der Vergangenheit in Werken der Gegenwartskunst gelesen? Welche Kunstformen bedingen welches Verständnis von Zeitlichkeit? Wie setzen Künstler*innen Formen von Vergänglichkeit ein und wie versuchen andere hingegen, Spuren von Alterung zu unterbinden? Wie altert – jenseits von materialbasierten Kunstformen – konzeptuelle Kunst? Welche kunsthistorischen, musealen und konservatorisch-restauratorischen Diskurse und welcher Umgang haben sich warum etabliert?
Der Band geht auf eine internationale, interdisziplinäre Tagung an der Hochschule für Bildende Künste Dresden zurück. Er versammelt Aufsätze von Ursula Haller, Eva Kernbauer, Pia Gottschaller, Irene Glanzer, Christian Scheidemann, Carolin Bohlmann, Mareike Herbstreit, Carol Mancusi-Ungaro, Angela Matyssek, Andreas Weisser, Friederike Waentig, Gespräche mit Martin Honert und Egidio Marzona, Bernhart Schwenk, Christian Scheidemann sowie einen künstlerischen Beitrag von Karin Sander.

Autoreninfo

Irene Glanzer ist Restauratorin für moderne und Gegenwartskunst, Schwerpunkt Gemälde, am Doerner Institut der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Sie war dort u. a. in ein Forschungsprojekt zur Maltechnik Emil Noldes involviert. Zuvor erforschte und restaurierte sie mit dem Team des Stedelijk Museum Amsterdam Barnett Newmans Cathedra und leitete die Stiftung Kollektief Restauratieatelier Amsterdam. Ihr Interesse gilt der Kunsttechnologie sowie dem Verhältnis von Materialalterung und Werkidentität.

Angela Matyssek ist Professorin für Kunstgeschichte mit dem Schwerpunkt moderne und zeitgenössische Kunst an der HfBK Dresden. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen der Zusammenhang von Kunst(geschichte) und Wissen, d. h. künstlerische Produktionsformen und Materialien, Rezeptions- und Überlieferungspraktiken wie Dokumentation, Archivierung, Reproduktion, Konservierung, das Museum und die Geschichte und Theorie der Fotografie.