Eva Ehninger
Ortsgebundenheit in der amerikanischen Kunst, 1950–70
2012, 384 Seiten, 146 Abbildungen, davon 77 in Farbe, 21,5 x 23 cm, kart.
ISBN: 978-3-88960-130-8
Preis: 42,00 €
Der Zeitraum zwischen 1950 und 1970 gilt als Phase des Umbruchs zwischen Moderne und Postmoderne, und die Vertreter der in dieser Studie thematisierten Bewegungen – Colorfield Painting, Minimal Art und Land Art – werden jeweils regelmäßig als Protagonisten dieses Bruchs präsentiert. Den Künstlern zufolge beruht die Überwindung des modernistischen Paradigmas auf einer Intensivierung der ästhetischen Erfahrung mit und vor ihren Kunstwerken, die immer weniger Raumillusionismus bieten und sich stattdessen immer stärker an ihrem Installationsort realisieren. Die Studie bietet im Rahmen von Analysen der künstlerischen und ästhetischen Praxis eine Gegeninterpretation dieser Ortsgebundenheit an: Die Kritik an der Raumillusion ist weiterhin eine Kritik am Bild und setzt damit die ursprünglichste aller modernistischen Fragen fort. Das Unterlaufen des Bildes wird erreicht durch die Ausdifferenzierung der ästhetischen Grenze als jener ursprünglich bildhaften Formel, die für seine Konstruktion verantwortlich ist. Die Aktivierung dieser Grenze, ihre Verselbständigung zum Motiv (Barnett Newman), zur seriellen Form (Donald Judd) und zum Prozess (Walter De Maria), ist in den nachmodernen Avantgarde-Bewegungen der amerikanischen Kunst höchst produktiv zur Fortsetzung und Weiterentwicklung ursprünglich modernistischer Bildkritik eingesetzt worden.
Prof. Dr. Eva Ehninger, geb. 1980; Professorin für Kunstgeschichte der Moderne am Institut für Kunst- und Bildgeschichte (IKB) der Humboldt-Universität zu Berlin. Zuvor Oberassistentin am Institut für Kunstgeschichte, Universität Bern; Studium der Kunstgeschichte, Englischen Philologie, Amerikanistik und Curatorial Studies in Heidelberg, Frankfurt/Main, Michigan, USA; Vom Farbfeld zur Land Art wurde an der Goethe Universität, Frankfurt/Main (Prof. Regine Prange) als Dissertation vorgelegt.