cover: Wann stirbt ein Kunstwerk?Inhalt: 978-3-88960-115-5

Angela Matyssek (Hg.)

Wann stirbt ein Kunstwerk?

Konservierungen des Originalen in der Gegenwartskunst

Mit Beiträgen von Peter Geimer, Stefan Horsthemke, Jean-Baptiste Joly, Petra Lange-Berndt, Eberhard Ortland, Joanna Phillips, Klaus-Dieter Pohl, Heide Skowranek, Gianfranco Verna, Ulrich Wilmes.


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2010, 184 Seiten, 45 Abbildungen, 21 x 13 cm, kart.
ISBN: 978-3-88960-115-5
Preis: 22,00 €

Beschreibung

Kunstwerke für die Nachwelt zu erhalten, ist eine so anerkannte wie nur schwer realisierbare Herausforderung. Einer der größten Skandalfälle in diesem Bereich war 1986 der Angriff auf Barnett Newmans Who's afraid of Red, Yellow and Blue III, bei dem das Gemälde durch Messerschnitte stark beschädigt wurde. Während der Restaurierung wurde das Bild großflächig übermalt. Restauratoren und Kunsthistoriker waren der Meinung, das Gemälde sei durch den Eingriff „tot" oder es sei von vornherein so zerstört gewesen, dass man es lieber hätte „sterben" lassen sollen. Aber wann und wie „stirbt" ein Kunstwerk? Wann hingegen werden Objekte als noch zu erhalten angesehen? Jede Bewahrung ist notwendigerweise mit Eingriffen in das Objekt verbunden, die aber paradoxerweise weder Material noch Ästhetik verändern dürfen. Unter welchen Bedingungen, mit welchen Abwägungen, Gewinnen und Verlusten werden Kunstwerke erhalten?

Die Beiträge des vorliegenden Bandes fragen nach dem Umgang mit der Gegenwartskunst und den Bedingungen und Logiken ihrer Erhaltung. Im Mittelpunkt steht dabei vor allem die Bedeutung von konservierenden oder restauratorischen Eingriffen für unsere Vorstellung vom „Originalen" und seinen Akteuren, zu denen außer Künstlern auch Kuratoren, Restauratoren, Versicherungen, Juristen oder Galeristen zählen. Wenn beispielsweise Donald Judd zu seinen Lebzeiten Schäden an seinen Werken bewertete – von gealtert über restaurierbar bis zerstört –, zeigt sich die Erhaltung auch als eine Autoritätsfrage: Was wird als „Schaden" wahrgenommen, der restauriert oder eben nicht mehr restauriert werden kann? Wer hat die Autorität, dies zu entscheiden und welcher Logik wird dabei gefolgt?

Autoreninfo

Angela Matyssek ist Professorin für Kunstgeschichte mit dem Schwerpunkt moderne und zeitgenössische Kunst an der HfBK Dresden. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen der Zusammenhang von Kunst(geschichte) und Wissen, d. h. künstlerische Produktionsformen und Materialien, Rezeptions- und Überlieferungspraktiken wie Dokumentation, Archivierung, Reproduktion, Konservierung, das Museum und die Geschichte und Theorie der Fotografie.