Yvonne Schweizer
Bewegtbilder in Kunstausstellungen um 1970
"Die Auswahl der diskutierten Ausstellungen, die in kontextualisierenden Analysen über die hier genannten hinausgeht, stellt die Institutionalisierung von Bewegtbildern im Ausstellungskontext um 1970 und damit einhergehender Ausschlüsse – etwa medienaktivistischer und alternativer Medienarbeit auf der d 6 – überzeugend und erkenntnisreich dar. Die Studie lebt von der anschaulichen Analyse und Rekonstruktion historischer Bewegtbild-Displays und räumlicher Konstellationen in Ausstellungen und der Verknüpfung mit den zum Teil kontrovers geführten Debatten unterschiedlicher Akteure der Kunst- und der Filmszene um 1970. Sie stellt damit selbst ein produktives Modell der Analyse historischer Aufführungspraxis von Film- und Videokunst im Ausstellungskontext vor."
Birgit Eusterschulte: [Rezension zu:] Schweizer, Yvonne: FLIMMERN. Bewegtbilder in Kunstausstellungen um 1970, München 2018. In: ArtHist.net, 09.05.2021. Letzter Zugriff 22.10.2021. <https://arthist.net/reviews/24011>
200 Seiten mit 50 Abbildungen, 17 × 24 cm, Broschur
ISBN: 978-3-88960-159-9
Preis: 32,00 €
Zeitgenössische Ausstellungsdisplays von Bewegtbildern werden seit einigen Jahren zunehmend in den Disziplinen Kunstgeschichte und Filmwissenschaft thematisiert. Wann und auf welche Weise Bewegtbilder erstmals in Kunstausstellungen auftauchten, blieb hingegen unklar. Die Studie rekonstruiert und analysiert historische Aufführungssettings der drei Geschwistermedien Film, Video und Fernsehen. Sie liefert eine erste Kartographie der heterogenen Modelle und der weitverzweigten Diskurse, die von Ausstellungs- und Filmemacher*innen sowie von Kunstschaffenden gleichermaßen ausgetragen wurden.
An Displays, die in der BRD entstanden, wie Exposition of Music. Electronic Television (1963), PROSPECT ’71: Projection, Projekt ‘74 und documenta 6 (1977) zeigt die Autorin, wie sich der Wandel der Ausstellungsinstitutionen um 1970 positiv auf die Integration von Medientechnologien auswirkte.
Dr. Yvonne Schweizer ist seit 2015 Wissenschaftliche Assistentin am Institut für Kunstgeschichte der Universität Bern, Abteilung für Kunstgeschichte der Moderne und der Gegenwart.