Tracey Emin (Foto: Polly Borland / Getty Images).
Antje Krause-Wahl
Renée Green, Tracey Emin, Rirkrit Tiravanija
2007, 224 Seiten, 130 Abbildungen, 21 x 13 cm, kartoniert, Bibliografie.
ISBN: 978-3-88960-081-3
Preis: 24,00 €
Ein virulentes Thema in den 1990er Jahren ist die kritische Befragung des Subjektstatus und der Rolle von Künstler/innen. Aber mit welchen Vorstellungen vom Subjekt operie-ren Künstler/innen bei den Konstruktionen ihrer Identität? Und haben traditionelle Figuren wie der Schöpfer oder Reformer tatsächlich zugunsten neuer Autor/innenrollen ausgespielt?
Die vorliegende Untersuchung stellt mit Renée Green, Tracey Emin und Rirkrit Tiravanija Künstler/innen in den Mittelpunkt, die auf Praktiken zugreifen, die seit den 1960er Jahren mit einer Kritik am modernistischen Kunstdiskurs und der damit verbundenen Künstler/innenrolle verbunden sind. Es wird gezeigt, wie sich ihre Identitäten in einem Wechselspiel von Rezeption und Selbstdarstellung performativ konstruieren, wobei jeweils eine Vielzahl von Rollen auszumachen sind, in denen mythische Topoi sowohl befragt als auch aktualisiert werden: Forscherin, Vermittlerin und Intellektuelle; Star, eine Figur die qua Definition aus mehreren Rollen besteht; und Gastgeber, Nomade und Manager.
Darüber hinaus werden Erkenntnisse der Soziologie, der Filmwissenschaft und Managementtheorie fruchtbar gemacht und dargestellt, wie sich die Künstler/innen als Intellektuelle, Star und Manager in einem differenzierten künstlerischen Feld positionieren.
Die Arbeit nutzt umfangreiches Material: Neben verschiedenen künstlerischen Produktionsformen werden visuelle und textuelle (Selbst)Darstellungen in Ausstellungskatalogen, Kunst- aber auch Modezeitschriften analysiert.
Renée Green, geb. 1959, US-amerikanische Künstlerin, Filmemacherin und Autorin.
Tracey Emin, geb. 1963, zählt zu den Young British Artist (YBA) der späten 1980er Jahre.
Rirkrit Tiravanija, geb. 1961, Aktions- und Performancekünstler, lebt und arbeitet in Bangkok, Berlin und New York.
Prof.'in Dr. Antje Krause-Wahl, geb. 1970, Studium Bildende Kunst, Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft in Kiel und Wien. Promotion in Leipzig; die Dissertation wird hiermit als Buch publiziert. Seit 2017 Vertretung der Professur für Kunstgeschichte mit dem Schwerpunkt Zeitgenössische Kunst am Kunstgeschichtlichen Institut der Goethe-Universität Frankfurt.