cover: Ausstellen in Publikationen

Regine Ehleiter

Ausstellen in Publikationen

Zum Wandel des Öffentlichwerdens von Kunst in den 1960er Jahren

„Ausstellen in Publikationen – mit dieser Wendung konzeptualisiert Regine Ehleiter kuratorische und künstlerische Praktiken der 1960er Jahre, die Druckwerke zum Ausstellungsort erheben. Im Januar dieses Jahres stellte die Kunst- und Kulturwissenschaftlerin dem Kolleg ausgewählte Fallstudien vor: Ihr zum Podcast-Beitrag gerahmter Gastvortrag nimmt mit nach Amsterdam, New York und Tokio – und arbeitet globale Parallelen zwischen Arbeiten von u. a. Matsuzawa Yutaka, Robert Barry und Lawrence Weiner heraus, ohne regionale Spezifika zu vernachlässigen. [...] In ihrer Forschung macht Regine Ehleiter plausibel, warum ihr praxeologischer Zugriff, kanonisierte Geo- und Historiografien der Ausstellungsforschung herausfordern kann. [...] Es ist diese kontextsensible Lektüre, die Ehleiter erlaubt, Parallelen zu ziehen, ohne regionale Differenzen zu negieren. 'Ausstellen in Publikationen' stellt sie damit als praxisbezogene Analysekategorie vor, die spezifisch genug ist, um Erkenntnis zu stiften und flexibel genug, um Komplexität zu erfassen.“
Marie von Bömmel, in: microform. Der Podcast des Graduiertenkollegs Literatur- und Wissensgeschichte kleiner Formen, abrufbar unter: www.kleine-formen.de/gastvortrag-regine-ehleiter, Berlin 2024 [30.05.2024].

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2024, 320 Seiten, 17 x 22 cm, 92 Abbildungen, Broschur
ISBN: 978-3-88960-240-4
Preis: 38,00 €

Beschreibung

Mit der Entgrenzung und Diskursivierung des Kunstfelds kam es in den 1960er Jahren zu einer grundlegenden Erweiterung der Definition expositorischer Praxis. Tradierte Vorstellungen einer Ausstellung als Schauzusammenhang von Kunstgegenständen wurden von einem neuen Verständnis des Ausstellens abgelöst, das den Moment des Öffentlichwerdens von Kunst stärker perspektiviert. In ihrer transnational angelegten Studie zeichnet Regine Ehleiter nach, wie sich im Zuge dieser Entwicklung das Ausstellen zeitgenössischer Kunst punktuell vom Galerieraum auf die Seiten von Publikationen verlagerte. Neben bekannten Katalogausstellungen der New Yorker Conceptual Art werden Fallbeispiele aus verschiedenen künstlerischen und geografischen Kontexten im Zeitraum von 1963 bis 1970 diskutiert, deren ausstellungshistorische Relevanz sich erst aus heutiger Perspektive rekonstruieren lässt. Zu ihnen zählen insbesondere Ausstellungen von Fluxus und visueller Poesie in den „tragbaren Galerien“ von Christian Chruxin in Westberlin, Mail-Art-Projekte des japanischen Konzeptkünstlers Matsuzawa Yutaka sowie ausgewählte Bulletin-Ausstellungen der Amsterdamer Galerie art & project. Mit ihrer Analyse trägt die Studie zu einem multiperspektivischen Verständnis des Ausstellens in Publikationen bei.

Autoreninfo

Dr. Regine Ehleiter, geb. 1985; derzeit Postdoktorandin am EXC „Temporal Communities“ der Freien Universität Berlin; zuvor wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Hildesheim sowie der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, wo sie 2020 ihre Dissertation zu „Praxisformen des Ausstellens in Publikationen“ (Prof. Beatrice von Bismarck) vorlegte. Vortragstätigkeit und Forschungsaufenthalte im In- und Ausland sowie zahlreiche kuratorische Projekte: http://regineehleiter.de.