Gary Rieveschl, Breakout, 1980
Gütersloh
Sabine Bartelsheim
Lebende Pflanzen in der Kunst des 20. Jahrhunderts
2001, 194 Seiten, 81 Abb., 23,5 x 16,6 cm, kt.
ISBN: 978-3-88960-048-6
Preis: 24,00 €
"Seit den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts lässt sich im zunehmenden Maße ein Gebrauch von lebenden Pflanzen in der bildenden Kunst beobachten. Die Untersuchung von Sabine Bartelsheim stellt eine solche Pflanzenkunst in ihren verschiedenen Ansätzen vor. Sie analysiert die frühen Echtzeitarbeiten von Hans Haacke ebenso wie die Naturvorstellungen des Konzeptkünstlers Robert Smithson oder das lustige Kartoffelhaus von Sigmar Polke." (Michael Glasmeier, zitty, Nr. 26, Berlin 2001)
Zahlreiche Künstler arbeiten mit Vegetation: Sie säen und pflanzen, legen Gärten an und lassen Skulpturen und Installationen aus lebendem Grün wachsen. Sabine Bartelsheim untersucht dieses Phänomen zunächst in seinen historischen Wurzeln: Von Monet's Garten in Giverny über die Wegbereiter (Dada und Surrealismus) bis zur Expansion der Künste in den 60er Jahren und der Beschäftigung mit Natur und Wachstumsprozessen (u.a. Fluxus, Zero, Arte Povera). Sie beschreibt die hervorgetretenen Charakteristika anhand der Arbeiten von Joseph Beuys, Christo, Hans Haacke, Gordon Matta-Clark, Nam June Paik, Robert Smithson, Hermann de Vries u.a. An zahlreichen weiteren Beispielen (wie Sjoerd Buisman, Jenny Holzer, David Nash, Giuseppe Penone, Gary Rieveschl oder Alan Sonfist) widerlegt sie die Annahme, daß Pflanzen in der jüngsten Kunstgeschichte insgesamt selten verwandt wurden und daß der Aspekt der Natur in der Kunst mit Stilbegriffen wie der „Land Art", „Natur-Kunst", „Vegetal Art" oder „Plant Art" hinreichend erfaßt sei.
Dr. Sabine Bartelsheim hat diese Untersuchung als Dissertation an der Universität Köln (bei Prof. Antje von Graevenitz) vorgelegt. Seit 2015 Professorin für Kunstwissenschaft an der HBK Essen, der sie von 2017-2020 als Vizepräsidentin vorstand. Seit 2013 Redakteurin der kunsttexte – e-Journal für Kunst- und Bildgeschichte. 2007-2012 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Bergischen Universität Wuppertal im Fachgebiet Kunst- und Designgeschichte, anschließend freie Mitarbeiterin bei Forschungspublikationen. 2005-2006 Kuratorin im Haus am Waldsee in Berlin.