cover: Arbeit sichtbar machen

Friederike Sigler

Arbeit sichtbar machen

Strategien und Ziele in der Kunst seit 1970

"Anders als weitere gegenwärtige Titel, die einen Fokus auf eine historisch-archivalische Erforschung dieser Zusammenhänge legen [2], ist Arbeit sichtbar machen durch seine eklektische Argumentation ein Werk, das in philosophische Debatten über die zunehmende Verdrängung von (sichtbarer) Arbeit, wie sie in den letzten zwei Jahrzehnten geführt wurden, einführt und es dabei schafft, kunsthistorische Paradigmen von Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit als janusköpfige Verhandlungen zu verdeutlichen." – Dennis Brzek

Rezension in: sehepunkte 23 (2023), Nr. 4 [15.04.2023], http://www.sehepunkte.de/2023/04/37530.html


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2021, 320 Seiten, 24 x 17 cm, Klappenbroschur, über 74 Abbildungen, 4-farbig
ISBN: 978-3-88960-223-7
Preis: 32,00 €

Beschreibung

Obwohl sich die neue Arbeitswelt laut zahlreicher Theorien an künstlerischer Arbeit – autonom, flexibel, kreativ – orientiert, blieben vertiefende Untersuchungen über das Verhältnis von Kunst und Arbeit in der Kunstgeschichte bisher aus. Die Dissertation bietet erstmals einen solchen Ein- und Überblick über künstlerische Positionen und ihre Verfahren, sich mit dem komplexen Themengebiet Arbeit ausgehend von den 1970er Jahren zu beschäftigen. An der Schwelle, an der die industrielle Arbeit beginnt, sukzessive der neuen Dienstleistungsgesellschaft zu weichen, und erneut um die Jahrtausendwende, an der sich neoliberale Politiken und globale Ungleichheiten zuspitzen, interessieren sich Künstler*innen verstärkt für Arbeit. Sie lokalisieren, so die These, die Eigenschaften, aber auch die Schattenseiten der Arbeitswelt und entwickeln komplexe Verfahren, um diese sichtbar zu machen. Dazu greifen sie auf eine spezifische künstlerische Praxis zurück, mit der sie Arbeit auf inhaltlicher und technischer Ebene zugleich adressieren.
Entlang dieser Verschränkungen ist die Untersuchung in drei große Kapitel aufgeteilt, die zugleich den künstlerischen Strategien des Sichtbarmachens entsprechen: Streiken, Arbeiten und Delegieren. Analysiert werden diese Strategien an der Praxis verschiedener Arbeits- und Streikkünstler*innen von Gustav Metzger über Jeremy Deller, Chantal Akerman und Mierle Laderman Ukeles bis zu Harun Farocki und Santiago Sierra.

Autoreninfo

Dr. Friederike Sigler ist seit 2020 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl von Prof. Dr. Änne Söll an der Ruhr-Universität Bochum. Von 2014 bis 2020 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. 2019 Promotion an der HfBK Dresden. Von 2012 bis 2014 Stipendiatin des DFG-Graduiertenkollegs Materialität und Produktion an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Von 2005 bis 2010 Studium mit Schwerpunkt Kunstgeschichte an der Philipps-Universität Marburg und der Freien Universität Berlin.