Anna Schäffler
Anna Oppermanns Ensembles, zeitgenössische Restaurierung und Nachlasspraxis im Wandel
2021, 336 Seiten, 24 x 17 cm, ca. 80 Farbabbildungen, Klappenbroschur
ISBN: 978-3-88960-205-3
Preis: 34,00 €
Basierend auf ihrer praktischen Erfahrung mit dem Nachlass und der Installierung der Ensembles der Konzeptkünstlerin Anna Oppermann (1940–1993) untersucht Anna Schäffler an der Schnittstelle von Kunstgeschichte, Restaurierung und Kuratieren die Erhaltung prozesshafter Installationswerke im Spannungsfeld von Material und Konzept sowie die Konsequenzen für den Werk- und Autor*innenschaftsbegriff. Im Fokus stehen sowohl die tiefgreifenden Umbrüche bisheriger Bewahrungskonventionen der Restaurierung als auch die Konsequenzen der Einbeziehung von Handlungswissen und werkkonstituierenden Prozessen in die kunsthistorische Analyse. Um diesen bislang hinter den institutionellen Kulissen verborgenen kulturellen Aushandlungsprozess bei der Erhaltung zeitgenössischer Kunst sichtbar zu machen, erkundet die Untersuchung auch methodische Möglichkeiten. Angesichts des neuen Stellenwerts der zeitgenössischen Erhaltungspraxis und deren Entgrenzung in kollaborative „Networks of Care“ reichen die theoretischen Implikationen des Buches noch weiter: Sie legen eine tiefgreifende Neustrukturierung der Gedächtnisinstitution Museum nahe.
Dr. Anna Schäffler ist Kunsthistorikerin und Kuratorin und lebt in Berlin. Sie studierte Kunstgeschichte sowie Neuere und Neueste Geschichte in Berlin und Madrid. Im Fokus ihrer Forschung an der Schnittstelle von Theorie und Praxis steht der Erhalt zeitgenössischen Kunst- und Kulturguts. Jüngere Projekte, Vorträge, Publikationen und Lehraufträge widmeten sich insbesondere den Möglichkeiten der Sichtbarmachung und Vermittlung von Praktiken und Prozessen der zeitgenössischen Kunsterhaltung. Neben künstlerischen Vor- und Nachlässen liegt ein weiterer Forschungsschwerpunkt auf Gemeinwesen und Wissensallmende im Kontext von Kunst und Kultur.